.......WILDWUCHS statt UNIFORMIERUNG....VIELHEITEN statt EINHEIT....

muelltonnenblogdmitschrift1



modern life

Sonntag, 1. Juli 2007

engagement für afrika....

alle reden von afrika? nein, nicht alle, aber mit diesem beitrag hier, eine(r) mehr. afrika, ein kontinent, auf dem nach angaben der weltbank zwar 11,4% der weltbevölkerung lebt, wo aber nur 2,5% des weltweiten sozialprodukts erzeugt wird. der gesamte anteil afrikas am welthandel entspricht damit dem von belgien. mehr als 70% der afrikaner leben von einem dollar oder sogar weniger am tag.

eine tatsache, die experten zu unterschiedlichsten schlüssen kommen lässt. meinen die einen, dass es fatal wäre, dem kontinent NOCH MEHR entwicklungshilfe in form von finanzierungshilfen für unterschiedlichste projekte zukommen zu lassen, folgern die anderen, dass mit der finanziellen unterstützung bei weitem nicht das geleistet wurde, wozu sich die einzelnen geberländer verpflichtet hätten.


ZITAT RAINER ERKENS: "Ursprünglich sollte die Entwicklungshilfe den Ländern der Dritten Welt Investitionskapital zur Verfügung stellen, um im Sinne der viel beschworenen »Hilfe zur Selbsthilfe« einen sich selbst tragenden Aufschwung auszulösen. Doch nach wie vor werden aus der öffentlichen Entwicklungshilfe die laufenden Kosten afrikanischer Staatshaushalte bestritten. Nach wie vor finanziert Entwicklungshilfe Aufgaben, die eigentlich längst Afrikas Staaten übernehmen sollten. Die Entwicklungshilfe ist zur Dauersubvention verkommen. Sie wird konsumiert, nicht investiert."

ähnlich kritisch äussert sich JAMES SHIKWATI, der zu den wenigen marktliberalen afrikas gehört. seiner meinung nach geht der begriff 'ENTWICKLUNGSHILFE' am kern der sache vorbei.

"Wer einem anderen hilft, will die Lage des anderen verbessern. Diejenigen, die sogenannte Entwicklungshilfe leisten, verfolgen aber ihre eigenen Interessen. Es geht um Arbeitsplätze für Entwicklungshelfer, und es geht um politischen Einfluss und um Rohstoffe."

der westen müsse seine märkte endlich vollkommen für die afrikanischen produkte öffnen und ausserdem müssten die westlichen länder endlich die barrieren beseitigen, die sie gegen den aufbau von produktionsstätten in afrika errichtet haben (beispielsweise sind die zölle, die auf kaffeebohnen aus kenia erhoben werden, infolge der zolleskalation oft niedriger sind als die zölle auf gemahlenen kaffee).

"Die Botschaft an die Kenianer lautet: Produziert keine Endprodukte! Packt die Rohwaren in Säcke und liefert sie uns, und wir schicken euch gerne die Endprodukte. Diese Politik hemmt die wirtschaftliche Entwicklung, und sie behindert ausländische Investitionen hierzulande. Viele Afrikaner sehen es wie folgt: Wenn westliche Länder uns Hilfsgelder geben, verwenden sie den Profit, den sie zu Hause mit unseren Rohwaren erzielt haben."




quelle: WATARI MAATHAI - GREEN BELT MOVEMENT


ich bin keine expertin, aber ich kann weder den denkansatz von RAINER ERKENS, der mit seiner veröffentlichung unter dem dach der friedrich-naumann-stiftung und dem zitat des buches »Das Kapitalistische Manifest« " von Johan Norberg m.e. eindeutig darauf hinweist, welchem menschenbild er anhängt, noch den forderungen von JAMES SHIKWATI ganz anschliessen, auch wenn ich die von SHIKWATI genannten argumente eher nachvollziehen kann und er die abhängigkeitsstrukturen nicht nur auf unsere finanziellen unterstützungsleistungen bezieht.

wenn ich über die lebensumstände der menschen auf diesem kontinent höre, lese oder zu sehen bekomme - ich war noch nie selbst in afrika, kenne aber leute, die schon in diversen afrikanischen ländern waren - schwanke ich hin und her zwischen mitleid und wut und stelle immer wieder fest, dass ich keine ahnung habe, wie man diese missstände im grossen und ganzen abbauen könnte. für das grosse und ganze gelten m.e. aber auf jeden fall gedanken, die PETER NIGGLI im folgenden absatz äussert:

ZITAT PETER NIGGLI: "Nehmen wir nun an, die prinzipiellen Gegner der Hilfe könnten sich durchsetzen und Afrika erhielte künftig keinen Rappen Entwicklungshilfe mehr. Dann würden alle anderen Interventionen der Industrieländer weiterlaufen – die wirtschaftliche Bevormundung und Übervorteilung, die (auch pekuniäre) Pflege der Freundschaft mit den Machthabern, die Sicherung des Einflusses. Wachsen dürfte hingegen die „Sicherheitskooperation“ – um den afrikanischen Regierungen bei der Unterdrückung der Proteste der Bevölkerungen behilflich zu sein."

natürlich gibt es viele lösungsansätze, und wahrscheinlich ist, dass viele kleine tropfen, den grossen heissen stein zum abkühlen bringen. also kontrollierte finanzielle entwicklungshilfe als anschubfinanzierung zur selbsthilfe im sinn eines verselbständigten, unabhängigen afrikanischen kontinents; entwicklungshilfe, die allerdings nur mit einer eingehenden veränderung der weltweiten strukturen langfristig zu erfolgen führen kann. denn für eine ernsthafte armutsbekämpfung braucht es nicht nur finanzelle unterstützung sondern ökologisch-soziale reformen in der internationalen handels- und finanzpolitik sowie drastische reduktionen des ressourcenverbrauchs und der klimagasemissionen in den Industrieländern und den aufstrebenden entwicklungsökonomien. in diesem sinne sind wir alle entwicklungsbedürftig.

ZITAT WANGARI MAATHAI, friedensnobelpreisträgerin 2004 aus kenia: "Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen ihrerseits Entwicklungsziele gegen Armut definieren, massiv die Korruption bekämpfen, funktionierende öffentliche Sektoren aufbauen, die Menschenrechte beachten und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit verankern", sagte Maathai. Weltweite Armutsbekämpfung und globaler Umwelt- und Ressourcenschutz seien die effektivsten Strategien zur Vermeidung von Krisen und Konflikten."




quelle

Donnerstag, 21. Juni 2007

freiheit....



quelle: HERRESBACH'S POLITISCHE CARTOONS



"Kein Fragen, kein Rechnen befreit den Geist.
Das Feuer flammt: Tat ist Pflicht!
Wenn ihr eure Ketten nicht zerreißt,
von selber brechen sie nicht!"

ERICH MÜHSAM

Dienstag, 29. Mai 2007

weltweiter widerstand gegen G8 ....

heute mit der indischen physikerin VANDANA SHIVA

sie tue ihr bestes, um die schlimmsten kämpfe in kreativität zu verwandeln, hat sie sich in der 2006 von PEA HOLMQUIST und SUZANE Khardalian gedrehten dokumentation "BULLSHIT! - DIESE WELT IST NICHT ZU VERKAUFEN" geäussert, die ich mir gerade auf phoenix angeschaut habe.

der film wurde im lauf von zwei jahren gedreht und begleitet die von ihren gegnern 'grüne killerin' genannt werdende, äusserst streitbare aber mindestens ebenso humorvolle ökofeministin, die 1993 den alternativen nobelpreis erhalten hat, bei der arbeit zur bewahrung der artenvielfalt auf ihrer ökofarm am fusse des himalaja und ihrem kampf gegen MONSANTO, COCA COLA und die WTO. diese transnationalen unternehmen versuchen über den kauf von patentrechten, zunehmenden einfluss auf die indische landwirtschaft zu bekommen. VANDANA SHIVA ist indiens prominenteste aktivistin gegen die patentierung von saatgut, eine geschäftspraxis, die SHIVA als 'BIOPIRATERIE' bezeichnet.

ZITAT"Diese Unternehmen betreiben keine Innovation, sie stehlen nur von der Natur oder dem Wissen alter Kulturen", sagt Shiva. "Das Leben, egal ob es eine Pflanze, eine Zelle oder ein Tier ist, ist aber keine patentierbare Erfindung."

in den vergangenen 20 jahren hat SHIVA mit ihrer organisation NAVDANYA in 13 indischen bundesstaaten über 30 saatgut-kooperativen als unterstützung für die bauern und die natur gegründet und wirken damit einer entwicklung entgegen, der die grossen konzerne, ginge es allein nach ihnen priorität einräumen würden.

ZITAT aus der REZENSION des Buches 'ZWISCHEN WIDERSTAND UND VERZWEIFLUNG' Indische Stimmen gegen die Globalisierung von GERHARD KLAS: "Die Bauern, die früher vor allem für den eigenen Bedarf produzierten, bauen heute hauptsächlich solche Feldfrüchte an, die Bargeld auf dem internationalen Markt einbringen können; gute Lebensmittel für die Familien bleiben dabei auf der Strecke. Zum Anbau der kommerziellen Kulturen, benötigen die Bauern, so Ramisetti, spezielles Saatgut, Pestizide und Kunstdünger, alles Güter, die viel kosten und für deren Finanzierung sie Kredite aufnehmen müssen. Die multinationalen Konzerne machen so Gewinne, während die Bauern aufgrund schlechter Ernten oder wegen niedriger Weltmarktspreise immer tiefer in die Schuldenfalle geraten. Deshalb, sagt Ramisetti, suchen die meisten Bauern nun nicht nur nach alternativen Produktionsmethoden, wie den Anbau von Baumwolle ohne künstliche Pestizide und Düngemittel, sondern beginnen auch ihren Protest gegen die Konzerne zu formulieren. Der Widerstand der Bauern gegen Agrobusiness, das wird in Klas Buch deutlich, artikuliert sich in ihrer Hinwendung zu Nachhaltigkeit, ökologischer Vielfalt und Selbstversorgung sowie in ihrer gleichzeitigen Abwendung von Exportorientierung, Biotechnologie und Genmanipulation."


die mittlerweile über 70.000 mitglieder umfassende organisation hat heute wieder zugriff aus mehr als 2000 alte reis- und über 30 getreidesorten. auch im streit um die rückgängigmachung von patentierungen sind sie erfolgreich.

SHIVA erzählt im film davon, dass sie basmati und neem zurückbekommen hätten und mittlerweile auch die patentierung einer alten, sehr seltenen und zu ihrem anbau wenig wasser benötigenden getreidesorte zurückgegeben werden musste.


ZITAT WOLFGANG HARRER "Demokratie ist für Shiva keine politische Theorie, sondern ein Lebensstil, der ihrer Ansicht nach auf zwei simplen Prinzipien beruht: Erstens bedeutet Demokratie mehr, als nur alle vier Jahre wählen zu gehen. Zweitens ist Demokratie die "Demokratie allen Lebens" und beeinhaltet damit auch den Schutz der Artenvielfalt auf der Erde."


wenn ich richtig informiert bin, wird die beeindruckende dokumentation am 7.juni auf phoenix nochmal gezeigt.

sie endet mit dem satz: WIR WERDEN DIE ERDE BEFREIEN UND UNSERE FREIHEIT ZURÜCK EROBERN.

Donnerstag, 15. Februar 2007

ein brisanter cocktail......



über das gedicht GIB ALARM von HEINRICH BÖLL bin ich wieder an die neuesten meldungen zum 'braunen bodensatz' unserer gesellschaft erinnert worden. der schoss ist fruchtbar und deswegen verwundert es mich auch nicht, wenn vor kurzem bei einer befragung von 10 000 bundesbürgern durch die universität bielefeld als ergebnis festgestellt wurde, dass in westdeutschland 46% und in ostdeutschland sogar 60% fremdenfeindlich eingestellt sind. das heisst JEDER ZWEITE IST LATENT RASSISTISCH -eine m.e. ungeheuerlich grosse zahl.

laut netzzeitung sind menschen, die immer noch oder wieder glauben, dass bei hitler alles besser gewesen wäre bzw. dem 3.reich immer noch was gutes abgewinnen können und menschen, die ausländer ablehnen, menschen also, die in wirtschaftlich schwierigen zeiten vermehrt auf alte denkmuster zurückgreifen ein guter «Resonanzboden» für rechtsextremisten, die die gunst der stunde zu nutzen verstehen und mittlerweile längst in schlipps und kragen daherkommen und dadurch ihrerseits evtl. vorhandene berührungsängste abbauen. netzzeitung: "'Scheinbar entpolitisiert dringen sie in den Alltag der Menschen ein', beschreibt Hülsemann die Strategie der Rechtsextremen."

ein brisanter cocktail.

der bielefelder wissenschaftler WILHELM HEITMEYER diagnostiziert in seiner neuesten studie über die ursachen von menschenfeindlichkeit in deutschland gar "eine zunehmende 'gesellschaftliche Verstörung'' :

"Seit dem Beginn der Erhebungen vor vier Jahren sind die Ängste um die eigene soziale Situation deutlich angestiegen, ebenso wie das Gefühl politischer Einflusslosigkeit. Die Parole "Mehr Freiheit wagen" habe solche Ängste sogar forciert, weil deren Ergebnisse "angstbesetzt" seien. Diese Angst verbindet sich mit einer drastisch gestiegenen Orientierungslosigkeit darüber, was zu tun ist (ca. 63%), wo man steht (ca. 64%). Dies gilt inzwischen auch in den zahlenmäßig breiten mittleren Lagen, also in der sozialen und politischen Mitte der Gesellschaft. Insbesondere soziale Desintegration als Abstiegsängste und Orientierungslosigkeit hätten zur Folge, dass das Potential für rechtspopulistische Propaganda gegen Fremde, Juden und für härtere Bestrafungen etc. von 2002 mit 20% auf 26% in 2005 angestiegen sei. Das Fazit der Wissenschaftler: Das Auseinanderdriften von ökonomischer Entwicklung und gesellschaftlicher Integration hat sozial zerstörerische Folgen. Das machtlose Verzagen gegenüber den Starken in der Gesellschaft sei verbunden mit Artikulation der Ungleichwertigkeit gegenüber Schwachen, wie z.B. Fremde, Muslime, Homosexuelle, Obdachlose, Juden. Insbesondere die konkurrenzorientierte Fremdenfeindlichkeit und das Einfordern von Etabliertenvorrechten steige seit 2002 an........."


prost!

Samstag, 3. Februar 2007

panzerfahren als lifestyle ......

mutti fährt panzer, papi fährt panzer...... modern life ist gefährlich und mit dem panzer durch die gegend zu fahren ist modern - panzerfahren gehört zum lifestyle!

auto-reporter: "Mit 293 832 neuen Pkw stieg die Zahl der Zulassungen im Oktober in Deutschland um 1,4 Prozent. Im Jahr 2006 wurden bisher 2,84 Millionen Pkw neu in den Verkehr gebracht, das sind rund 30 000 Einheiten über Vorjahresniveau...... Vans (+ 17 %) und Geländewagen (+ 13 %) stehen laut KBA weiterhin hoch im Kurs."

papi und mami fahren mit ihrem panzer - immerhin 6-8 plätze für meistens höchstens 4 personen, also jede menge stauraum - zum bioladen, um umweltbewusst und gesund für sich und ihren nachwuchs einzukaufen. der rentner herr p. ist passionierter angler und holt am späten vormittag, nachdem er den ganzen morgen am weiher zugebracht hat, seine frau zuhause ab, um mit ihr in den 10 km entfernten, etwas ländlich gelegenen schrebergarten zum grillen zu fahren. er war früher mal fernfahrer und möchte um nichts auf der welt darauf verzichten, von seinem 'bock' aus den überblick über das verkehrsgeschehen zu behalten... .



würde man diesen panzerfahrern die frage stellen, ob sie sich für umweltbewusste verbraucher hielten und sich für umweltschutz engagierten (ich würde es glatt mal ausprobieren, wenn ich mehr zeit hätte), würde wahrscheinlich die mehrzahl der befragten, ohne mit der wimper zu zucken, mit ja antworten (zu sehen in einer reportage des zeitspiegel im BR). in dieser reportage gingen die journalisten sogar noch weiter: die sich selbst als für die umwelt verantwortlich fühlenden 'panzerfahrer' wurden von den sie befragenden journalisten mit dem hohen spritverbrauch und damit extremen schadstoffausstosses und den auswirkungen auf den klimaschutz konfrontiert. es war einfach nur armselig zu beobachten, mit welchen ausreden die leute kamen. panzer fahren macht sicher, panzerfahren ist verkehrstechnisch sicher und umwelttechnisch todsicher!



egal ob mit kind, kegel oder surfbrett bestückt, ob man selbst fährt oder sich vom chauffeur kutschieren lässt - wenn ich mich auf unseren strassen so umsehe, komme ich auf den gedanken, dass wir im krieg leben.

zugegebenermassen habe ich als radfahrerin da natürlich auch eine etwas eingeschränkte perspektive. klar, dass es mir nicht gefällt oder sogar angst macht, wenn ich von so einem schlachtschiff an den strassenrand gedrängt, oder weil gerade gegenverkehr herrscht, den berg hinauf gejagt werde. als immerhin 'auch-entschuldigung-noch-verkehrsteilnehmerin' weiche ich in den fällen, in denen es möglich ist, auch wenn ich damit gegen die strassenverkehrsordnung verstosse, auf den bürgersteig aus. ich flüchte laut fluchend!



selbst Die Welt am Sonntag schrieb am 26.2.2006 in einem beitrag unter dem titel: "Auf der Buckelpiste wird es langsam eng ", dass die strassen in deutschland zwar nicht besser würden, aber die schlaglöcher wohl kaum "eine befriedigende Erklärung für die seit Jahren wachsende Zahl von Geländewagen" sein könnten. und weiter: "Eine Erklärung für den Erfolg der Geländewagen fällt auch Marktbeobachtern schwer. "Diese Fahrzeuge ermöglichen dem Käufer eine Differenzierung von der Masse der anderen Autofahrer", sagt CSM-Analyst Henner Lehne. Sein Kollege Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen sagt: "Autos sind emotionale Produkte. Die Käufer wollen nicht Blech und Gummi, sondern Emotionen. Und die lassen sich beim SUV trotz hoher Treibstoffkosten realisieren."

alle 5 jahre wird er veröffentlicht, der klimabericht der UN. und mit der veröffentlichung des neuen berichts steht jetzt gegen jeden zweifel und alle zweifler fest, dass wir bereits mitten in einem vom menschen verursachten klimawandel stecken. zu den harten facts gehört, dass sich die erderwärmung weitaus schneller vollzieht als vor jahren berechnet . fest steht auch, dass der anteil an CO², der sich heute in der atmosphäre befindet, höher ist, als in den letzten 650.000 jahren. ausserdem hat sich die erde bereits in den letzten 100 jahren um 0.74° erwärmt - und zwar eindeutig durch menschliches zutun. ein weiterer temperaturanstieg auf 1,3° ist nicht mehr zu verhindern. alles, was momentan noch möglich ist, ist der versuch die globale temperaturerwärmung auf 2 grad zu begrenzen.

aber dazu sind enorme anstrengungen bei der reduktion des individualverkehrs und bei der umsetzung von energiesparmassnahmen nötig - und, was dazu kommt, es bleibt nicht mehr viel zeit. konkret müssten die CO²-emissionen bis zur mitte des jahrhunderts um 50 % reduziert werden.

das lässt die panzer-hersteller und panzerfahrer scheinbar kalt.



ZITAT:"Die europäischen Autohersteller erfüllen derzeit die selbst gesetzten Klimaschutzziele nicht. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Fachhochschule Gelsenkirchen im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 3/2007, EVT 18. Januar) durchführte. Die Mitglieder des europäischen Autoherstellerverbands ACEA verpflichteten sich im Jahre 1995, dass Neuwagen 2008 im Schnitt weniger als 140 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenen Kilometer ausstoßen. Zuletzt lagen die Emissionen bei 161 Gramm. "Das Ziel ist in diesem Jahr nicht mehr zu erreichen", sagt Dudenhöffer gegenüber 'Capital'. "Das Einsparpotenzial durch Dieselfahrzeuge ist beinahe ausgereizt, Verbesserungen in der Motorentechnologie werden durch den Trend zu höheren PS-Zahlen und mehr Gewicht wett gemacht". Nach Berechnungen des Auto-Experten liegt die Schuld für das Verfehlen der Eigenverpflichtung vor allem bei den deutschen Herstellern. So liegen die CO2-Emissionen in Europa bei den Fahrzeugen des VW-Konzerns in Schnitt bei 163, bei Daimler-Chrysler bei 184, bei BMW bei 190 und bei Porsche sogar bei knapp 300 Gramm pro Kilometer. Im Vergleich dazu stehen die Autogruppe Fiat mit Alfa-Romeo, Fiat und Lancia sowie die PSA Gruppe mit Citroën, Peugeot und Renault mit gut 150 Gramm recht gut da."

deswegen will die DEUTSCHE UMWELTHILFE mit ihrem "Sofortprogramm zur Minderung der Klimagas-Emissionen von Pkw" jetzt die politik in die pflicht nehmen. sie soll den automobilherstellern und den autofahrern und autofahrerinnen einheizen.

"Die Politik muss jetzt handeln, statt weiter zu versuchen, mit folgenlosen Absichtserklärungen Zeit zu gewinnen, bis sich die Sorgen der Bürger verflüchtigen", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch."

Eckpunktepapier der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) zur raschen Eindämmung wachsender Klimabelastungen im Straßenverkehr

Der derzeit mit zunehmender Dynamik spürbare Klimawandel fordert eine Entwicklung hin zu sauberen und gleichzeitig sparsameren Pkw. Leider hat die deutsche Autolobby immer noch nicht den Ernst der Lage erkannt und kämpft verbissen gegen jegliche Begrenzung des Klimagases CO2. Dabei handelt sie gegen ihre eigenen Zukunftschancen: Denn langfristig werden die deutschen Autobauer ihre Position auf den internationalen Märkten nur halten können, wenn sie saubere, sparsame und zuverlässige Autos produzieren, die die Welt unter den Bedingungen des Klimawandels braucht.

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. fordert die Bundesregierung deshalb auf, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

- Einführung verbindlicher CO2-Grenzwerte für alle in Europa ab 2008 neu zugelassenen Pkw.

- Abschaffung der steuerlichen Abzugsfähigkeit beim Kauf dienstlich genutzter Pkw-Neuwagen mit einem CO2-Ausstoß oberhalb der CO²-Zielwerte der EU, d.h. 140g CO²/km (bis 2011) bzw. 120g CO²/km (ab 2012).

- Verbindliche Vorgaben im öffentlichen Beschaffungswesen zur Einhaltung der CO²-Zielwerte der EU bei Nuanschaffungen von Pkw, wonach Pkw-Neuwagen mit einem CO²-Ausstoß oberhalb der CO²-Zielwerte der EU, d.h. 140g CO²/km (bis 2011) bzw. 120g CO²/km (ab 2012) nicht mehr angeschafft werden dürfen.

- Einführung einer CO²-abhängigen Kfz-Steuer für Pkw (wie bereits im Koalitionsvertrag angekündigt). Die neue Kfz-Steuer, die die bisherige hubraumabhängige Steuer ablöst, muss gleichzeitig besonders abgasarme, saubere Pkw besser stellen (derzeit Hybridfahrzeuge sowie Diesel-Pkw, die bereits die strengsten japanischen und amerikanischen Abgasstandards bei Partikeln und NOx erfüllen).

- Umstellung der unzureichenden und verbraucherfeindlichen Energiekennzeichnung beim Neuwagenkauf in Anlehnung an die Regelung bei Elektrogroßgeräten ("weiße Ware"), wie dies in Belgien, den Niederlanden oder der Schweiz bereits geschieht. Die künftige Regelung soll dem Verbraucher den unmittelbaren Vergleich der Fahrzeuge ermöglichen. Sie soll darüber hinaus den Kraftstoffmehrverbrauch im Vergleich zum sparsamsten Pkw - ausgedrückt in Euro - und über eine angenommene Gesamtnutzungsdauer darstellen.

- Schnelle Verabschiedung der EU-Initiative zur korrekten und vollständigen Angabe des CO²-Ausstoßes, die sowohl alle verbauten Energieverbraucher wie Klimaanlage, Radio etc. berücksichtigt als auch den realen Fahrbetrieb abbildet sowie rasche Umsetzung in nationales Recht.

- Überwachung und gegebenenfalls Strafverfolgung von Manipulationen der Automobilhersteller an der Motoren- /Abgassteuerung, die zu sprunghaft erhöhten Spritverbräuchen und Abgaswerten außerhalb des "EU-Prüfzyklus" führen. (Derartige Manipulationen, die Angabe falscher Verbrauchswerte und Tricksereien bei der Typenzulassung - z.B. Ausstattung des Prüffahrzeugs mit rollwiderstandsärmeren Reifen als das Serienmodell - sind den Behörden bekannt, werden jedoch bisher nicht verfolgt).

- Anpassung der Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen entsprechend dem EU-Durchschnitt. Angestrebt wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung wie sie in allen zivilisierten Ländern der Welt seit langem üblich ist.

- Verbindliche Festlegung einer fahrzeugseitig einheitlichen maximalen Geschwindigkeit über die Motorsoftware mindestens auf den in Japan geltenden Grenzwert von 190 km/h. Dies würde gegenüber den derzeit zulässigen und praktisch möglichen Höchstgeschwindigkeiten von über 400 km/h auf deutschen Straßen mehr als eine Halbierung bedeuten. Selbst Kleinwagen wie der Opel Corsa und VW Polo erreichen heute 225 km/h, der 1er BMW erreicht per Software Tuning 260 km/h, wird aber werksseitig bei 250 km/h "abgeregelt". VW hat derzeit sechs Serien-Pkw mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h im Angebot, der max. Verbrauch des 407 km/h schnellen VW-Bugatti Veyron beträgt bei Vollgas 100 l/100km.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

gesucht und gefunden.....

Montag, 25. Dezember 2006

verdrängt, vergessen, vernachlässigt.....

alle reden von arbeit - und das in einer gesellschaft, der die arbeit zunehmend ausgeht. wobei es nicht ganz richtig ist, zu behaupten, dass der gesellschaft die arbeit ausgeht: klar, sie wird weniger, aber und vor allen dingen wird von ihr in vielen fällen immer mehr verlangt, dass sie schneller und billiger geleistet wird. arbeit zum nulltarif sozusagen - deswegen auch die produktionsverlagerungen in länder, in denen unternehmen für arbeitskräfte weniger bezahlen müssen, als bei uns.

ora et labora - seit dem mittelalter wird die arbeit spirituell aufgewertet

(sieht man mal von den spitzenverdienern ab verfügt die untere hälfte der privaten haushalte über 2,5 %, die obersten 10 % der haushalte hingegen über die hälfte des gesamten privatvermögens. 1997 verfügten die ärmsten 10 Prozent der deutschen Bevölkerung über 4,1 Prozent des Gesamteinkommens. Die unteren 70 Prozent der Bevölkerung verfügten über 53 Prozent des Einkommens. Dem stehen 21 Prozent des Gesamteinkommens für das oberste Zehntel gegenüber.)

arbeit steht zweifelsohne - egal, ob man eine hat oder nicht in unserem lebensmittelpunkt. dabei, wer kennt das gefühl nicht, sehnen wir uns doch manchmal nach nichts sehnlicher als nach urlaub, freizeit, 'freien tagen'. klar, dass ihnen hierbei erstmal das wörtchen FAULHEIT einfällt. ist ja nicht schlimm. neben DEM RECHT AUF ARBEIT geniesst das gegenteil von arbeit, DAS RECHT AUF FAULHEIT ja zumindest sowas wie ein recht darauf, genannt zu werden. (Karl Marx und sein schwiegersohn lassen grüssen), auch wenn man wegen des ganzen freizeitstresses gar nicht dazu kommt, mehr als einen faulen tag zu verbringen. aber ich will hier jetzt kein PLÄDOYER für die forderungen Paul Lafargue's halten. wer mag, kann ja dem link nachgehen.

mir liegt eine andere tugend am herzen. eine, die nicht das gegenteil von arbeit ist, sondern aus der arbeitswelt herausfällt. und so bedauerlich es ist, sie ist sogar für die meisten noch nicht mal in der freizeit zu finden - obwohl sie dort eigentlich platz hätte.

ich meine DIE KUNST DES MÜSSIGGANGS - ja, und ich weiss sogar, was ihnen als erstes dazu einfällt: müssiggang ist...... jaja, das hat man uns seit jahrhunderten eingebleut, wie dem suppenkaspar das suppeessen.......

vielleicht hat sich aus der erkenntnisses dieses notstandes heraus, die INITIATIVE ZUR REHABILITIERUNG VON MUSSE & MÜSSIGGANG gegründet.
(dass man ausgerechnet muße mit scharfem s oder zwei s schreiben muss irritiert mich immer wieder, stelle ich grad fest - erinnert überhaupt nicht an die muse, geschweige denn die musen sondern mehr an müssen..... tztztz)

"Müßiggang ist etwas, was aus der Arbeitswelt herausfällt, was weder in die (heutige Form von) Arbeit noch in die ihr korrespondierende Freizeit einzuordnen ist, er ist ein Zustand, der die Werte der heutigen Arbeits-Freizeit-Gesellschaft für sich nicht mehr anerkennt..."

Erich Ribolits - DIE ARBEIT HOCH?


wussten sie, dass OTIUM das lateinische wort für MUSSE ist?
nö? ich auch nicht! sehen sie, haben wir schon wieder - so ganz nebenbei - etwas gelernt.
"otium gefällt uns auch deshalb so gut, weil der Begriff selbst positiver Ausgangspunkt menschlichen Daseins ist und seine Negation, nämlich neg-otium, erst Arbeit und Tätigkeit meint. (Heute steht die Arbeit positiv dar und alles andere geht von ihr aus: Arbeit vs. Freizeit, Arbeit vs. Muße etc.) Unser Ansatz, die Sinne wieder mehr für die Möglichkeiten der Muße und des Müßiggangs zu schärfen und beide wieder mehr zu ihren Rechten zu verhelfen, besteht darin, Texte und Gedichte- moderne, alte, zeitgenössische- aufzustöbern, und diese auf dieser Web-Site bekannt zu machen. Natürlich geben Texte, in denen die Arbeit geadelt wird in ihrer Verherrlichung der Arbeit auch Aufschluss über die dahinter stehende Moral, wenn beispielsweise deutlich wird, wie lächerlich und skurril die Arbeitswelt oft bewertet wird."

Mittwoch, 8. November 2006

jenseits von gut und böse.....

NOAM CHOMSKY: "Natürlich ist Saddam Hussein ein großer Verbrecher. Aber worin bestehen die Verbrechen von Saddam Hussein? Die schlimmsten beging er doch, als er der große Freund von Margaret Thatcher, Ronald Reagan und George Bush senior war. Sie wussten Bescheid. Das Massaker von Halabja fand im März 1988 statt, als Saddam Hussein fünftausend Kurden vergiften ließ. Aber er stand auf unserer Seite, und darum kam es nicht so darauf an. Im Dezember 1989 überstimmte der erste Präsident Bush sein eigenes Kabinett, um Saddam neue Kredite zu bewilligen. Anfang 1990, ein paar Monate vor der Invasion in Kuwait, schickte George Bush eine hochrangige Senatsdelegation, angeführt von Bob Dole, dem späteren Präsidentschaftskandidaten, in den Irak, um diesem Monster seine herzlichen Grüße ausrichten zu lassen und ihm zu bestellen, dass er sich nicht um die Kritik kümmern solle, die er möglicherweise von amerikanischen Reportern zu hören bekomme... .“
verdient haben alle an ihm, aber die grössten ‚VERDIENSTE’ hat sich zweifelsfrei die USA erworben. unsere westliche moderne oder postmoderne zivilisation ist wieder um eine posse reicher: das kapitel SADDAM HUSSEIN - INBEGRIFF DES BÖSEN scheint endlich beendet zu sein. das urteil im Saddam-Prozess macht es möglich: “Tod durch den Strang“ titelte DIE WELT am 6.11.06, dabei würde Saddam selbst, immer noch lieber erschossen werden.

eine endgültige entscheidung wird allerdings frühestens im januar getroffen werden.

ERSTENS haben Saddams rechtsanwälte berufung eingelegt. mittlerweile hat der ex-diktator seine ‚landsleute’ zur VERSÖHNUNG aufgerufen: (AFP: "Ich appelliere an die Araber und Kurden im Irak, sich zu vergeben, zu versöhnen und die Hände zu reichen"). ob dieser appell irgendwas zur verbesserung der desolaten, bürgerkriegsähnlichen situation im irak beitragen wird, darf zurecht bezweifelt werden.

ZWEITENS wird die justizmässige ‚Rechtmässigkeit des Verfahrens’, obwohl Noch-US-Präsident Bush das urteil gegen Saddam Hussein natürlich "als Meilenstein in den Bemühungen der Iraker beim Aufbau eines Rechtsstaats und als bedeutende Leistung für die junge Demokratie des Iraks und seine verfassungsmäßige Regierung " bezeichnet, insgesamt angezweifelt.

"Glaubwürdigkeit des Gerichts zweifelhaft": “Der UN-Berichterstatter für die Unabhängigkeit von Richtern, Leandro Despouy, hat den mit einem Todesurteil abgeschlossenen Prozess gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein kritisiert. Der Prozess habe „nicht den internationalen Prinzipien der Menschenrechte, insbesondere hinsichtlich des Rechts auf ein unabhängiges und unparteiisches Gericht“ entsprochen, erklärte Despouy in Genf.“

DRITTENS kann das urteil, egal wie immer es mitte januar ausfallen wird, aber erst vollstreckt werden, „wenn es auch von Staatspräsident Dschalal Talabani und seinen Stellvertretern unterzeichnet wurde. Dies gilt als sicher, da auch der sunnitische Vizepräsident Tarik al Haschimi sein Wort gegeben hat, einem Todesurteil gegen Saddam Hussein zuzustimmen. Dies war Teil der Abmachungen, nach denen er zum Vizepräsidenten gewählt wurde, wie Zeugen der Verhandlungen damals berichteten.."

abmachungen, die durch US-Präsident George W. Bush, bezeichnet, gedeckt waren. Und die USA werden ihrer langfristigen strategieplanung treu bleiben und sich selbstverständlich immer noch hüten - und ich greife jetzt mal eine passage aus folgendem zitat auf -„die Legitimität ihres Projektes selbst in Frage zu stellen".
IMI-Studie: IRAK NACH DER WAHL – BRÜCHIGE FASSADE: Regierungsbildung und interne Machtkämpfe

"Auch wenn der Versuch scheiterte, mit Allawis Block ein größeres Gegengewicht zur schiitischen Einheitsliste zu schaffen, so können die USA selbstverständlich auch weiterhin mit den schiitischen Parteien ihre Politik fortsetzen. Durch die Notwendigkeit zur Fortführung der Koalition mit den engsten Verbündeten der USA, den Kurden, ist sichergestellt, dass die neue Regierung im vorgesehenen Rahmen bleiben wird. Auch mit beiden, für den Posten des Ministerpräsidenten in Frage kommenden Kandidaten kann Washington gut leben. Sowohl der jetzige Amtsinhaber Ibrahim al-Jaafari (al-Dawa) als auch der von SCIRI favorisierte Adel Abdel Mahdi gelten als „moderat“ und sind seit langem enge Verbündete der USA......
Die radikal-islamische Ausrichtung von SCIRI und al-Dawa irritiert jedoch die Öffentlichkeit zu Hause und die enge Verbundenheit dieser Parteien mit dem Iran wird zu einem immer größeren Hindernis für ein härteres Vorgehen gegen den Iran. Schon jetzt sind die USA sehr stark auf die beiden Parteien angewiesen, um die übrigen, wesentlich besatzungskritischeren Kräfte unter den Schiiten ruhig zu stellen. Daher ist die schiitische Einheitsliste auch in ihrem Interesse. Steht sie doch unter der Führung ihrer Verbündeten und bindet dennoch alle wesentlichen Fraktionen ein. Bei einem militärischen Angriff auf den Iran, über den in Washington laut nachgedacht wird, müssten die USA jedoch mit dem Wegbrechen dieses zweiten Standbeins und mit offenem Widerstand im Süden rechnen. Selbstverständlich wird auch die neue Regierung weitgehend von den USA abhängig sein. Sie kann z.B. weder alleine einen Haushalt aufstellen, noch hat sie ein echtes Mitspracherecht über die militärischen Aktivitäten im Land. Ebenso selbstverständlich verfolgen aber die beteiligten Parteien ihre eigene Agenda, auch wenn sie auf die Unterstützung der USA angewiesen bleiben. .... Vor den Wahlen hatte der US-Botschafter Zalmay Khalilzad auf ähnlich heuchlerische Weise ins selbe Horn geblasen und heftige Kritik an der „sektiererischen Politik“ von SCIRI und al-Dawa geübt. Khalilzad nahm ebenfalls das durch die Enthüllungen über Foltergefängnisse in Verruf geratene Innenministerium aufs Korn und forderte die Ersetzung des Innenministers. Anderseits werden die USA sich selbstverständlich hüten, die Wahlen anzuzweifeln und damit
die Legitimität ihres Projektes selbst in Frage zu stellen. Sie bemühen sich stattdessen, die UIA dazu zu bewegen, eine „Regierung der nationalen Einheit“ zu bilden, in die neben Kurden auch säkulare und sunnitische Kräfte einbezogen und dadurch beruhigt werden. Die kurdische Allianz hat sich zu einer solchen breiten Koalition bereit erklärt. Die Schiitische hat aber weiterhin massive Vorbehalte gegen Allawi. Die UIA-Führer würden statt mit dessen Block lieber mit den islamischen Kräften der Irakischen Eintrachtsfront IAF zusammenarbeiten. Deren Führer, Adnan al-Dulaimi und Tarek al-Haschimi, haben bereits Gespräche darüber aufgenommen.“

da können europäische politiker und der Europarat das todesurteil gegen Saddam noch so lautstark und mehrheitlich ablehnen, US-Außenministerin Condoleezza Rice rät ihnen unverblümt zur zurückhaltung.
"Das ist nichts, das die Amerikaner oder, offen gesagt, die Europäer kommentieren sollten." Rice trat dem Eindruck entgegen, dass die US-Regierung die Entscheidung des irakischen Gerichtshofes beeinflusst habe.“

„’Staaten sind keine Agenturen für Moral’",
sondern ‚Maschinen, die Macht ausüben’.
Deshalb wäre es absurd, von einem Staat Moral zu verlangen.“
Noam Chomsky

Montag, 6. November 2006

DIE WELT IST KEINE WARE....

[mood: determined]
[music: portishead: glory box]

für kurze zugfahrten eignen sich handliche sachbücher. also habe ich mir 'alles über attac', herausgegeben von ATTAC Deutschland, erschienen im Fischer-Verlag 2004, bevor ich zu meinem bruder gefahren bin, in die tasche gesteckt. weltweit 90 000 mitglieder aus allen altersgruppen haben sich in dieser 'widerstandsbewegung' zusammengefunden. ihnen gemeinsam ist, dass sie für soziale und ökologische gerechtigkeit im globalisierungprozess eintreten. angefangen hat alles 1997 mit dem artikel: DIE MÄRKTE ENTWAFFNEN von ignacio ramonet, dem chefredakteur der zeitung 'le monde diplomatique'. dieser artikel schlussfolgert, dass sich angesichts der finanzkrise in südostasien, die hemmunglose liberalisierung
der internationalen finanzmärkte mittlerweile eindeutig als irrweg herausgestellt haben dürfte und erwähnt, eher beiläufig, dass es wohl einer 'aktion für eine tobin-steuer als bürgerhilfe' - einer vereinigung zur besteuerung von finanztransaktionen zum wohle der bürgerInnen, einer

ASSOCIATION POUR UNE TAXATION DES TRANSACTIONS FINANCÈRES
POUR L'AIDE AUX
CITOYENS ET CITOYENNES

(= ATTAC)

bedürfe, um den entfesselten finanzmärkten entgegenzutreten.
anfang 1998 lädt die zeitung aufgrund einer flut von leserbriefen zu dem artikel und der darin erwähnten 'association' kurzerhand zu einer gründungsversammlung von ATTAC nach paris ein. der stein war ins rollen gebracht. aus der initiative wurde ein bündnis, das bereits ende 1998 unterschiedliche gruppen nach frankreich einlädt, um eine internationale plattform zu planen und zu entwickeln. bis heute haben sich in fast 50 ländern attac-gruppen gegründet. die meisten mitglieder hat attac in frankreich und in deutschland. im okt. 2001 fand in berlin der attac-kongress: GLOBALISIERUNG IST KEIN SCHICKSAL - EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH statt. im november findet in berlin der Kongress SOLIDARISCHE ÖKONOMIE statt.
oeko-minibanner

Mittwoch, 1. November 2006

simputer and holes-in-the-wall.....

"Bis heute hat gerade mal 1 % der Weltbevölkerung überhaupt Zugang zum Netz und für viele ist nicht einmal die Infrastruktur und das Wissen vorhanden, um ihn möglich zu machen: zwei Milliarden Menschen lleben ohne Strom und 70 % der Weltbevölkerung hat noch nie ein Telefongespräch geführt . (Die ZEIT, Nr. 29, 12.7.2001)"

Auch in INDIEN besitzen nur 2,5% einen Computer - wobei mehr Technik in der Stadt als auf dem Land zu finden ist. Mit dem 'SIMPUTER' sollte sich das ändern. SIMPUTER steht für simple, inexpensive mobile people's computer - deutsch: einfacher, preiswerter mobiler Volkscomputer.

"Basierend auf einem Intel Chip, 32 MB RAM und 16 MB Flash Memory, läuft der Simputer auf dem kostenlosen Linux Betriebssystem. Ein Piktogramm gesteuerter Touch-Screen sowie verschiedensprachige Text-zu-Sprache Funktionen ermöglichen die Bedienung auch durch Analphabeten. Der Simputer ist mit seinem eingebauten Modem emailtauglich und internetfähig und durch seinen Smard-Card-Eingang ist ein Gerät von vielen Menschen zu benutzen. Der Simputer ist das Ergebnis von mehreren Jahren Forschungsarbeit des Simputer Trusts, einer Non-profit Organisation, die von den 'BANGALORE SEVEN' geführt wird. Vier Professoren des „Indian Institute of Science“ und drei Software-Ingenieure der Software Schmiede Encore stecken dahinter."

120€ statt 200€ kostet der Simputer der neuesten Generation. Er soll vor allen Dingen "die Wirtschaftskraft voran bringen, indem zentrale Schaltstellen und Kleinunternehmer in ländlichen Gebieten erreicht werden."

3Sat-Thementag Indien:"Um die Bildung und damit die Lebenschancen in den Slums zu verbessern, hat das Unternehmen für Lernsoftware, NIIT, im Jahr 1999 ein Projekt gestartet. Sugata Mitra ist der Begründer dieses so genannten Hole-in-the-wall-Projekts. Die Idee: In Maueröffnungen stehen Computer, die frei benutzt werden können und die an das Internet angeschlossen sind. Das Projekt richtet sich vor allen Dingen an Jugendliche."

hole_in_the_wall

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