engagement für afrika....
alle reden von afrika? nein, nicht alle, aber mit diesem beitrag hier, eine(r) mehr. afrika, ein kontinent, auf dem nach angaben der weltbank zwar 11,4% der weltbevölkerung lebt, wo aber nur 2,5% des weltweiten sozialprodukts erzeugt wird. der gesamte anteil afrikas am welthandel entspricht damit dem von belgien. mehr als 70% der afrikaner leben von einem dollar oder sogar weniger am tag.
eine tatsache, die experten zu unterschiedlichsten schlüssen kommen lässt. meinen die einen, dass es fatal wäre, dem kontinent NOCH MEHR entwicklungshilfe in form von finanzierungshilfen für unterschiedlichste projekte zukommen zu lassen, folgern die anderen, dass mit der finanziellen unterstützung bei weitem nicht das geleistet wurde, wozu sich die einzelnen geberländer verpflichtet hätten.
ZITAT RAINER ERKENS: "Ursprünglich sollte die Entwicklungshilfe den Ländern der Dritten Welt Investitionskapital zur Verfügung stellen, um im Sinne der viel beschworenen »Hilfe zur Selbsthilfe« einen sich selbst tragenden Aufschwung auszulösen. Doch nach wie vor werden aus der öffentlichen Entwicklungshilfe die laufenden Kosten afrikanischer Staatshaushalte bestritten. Nach wie vor finanziert Entwicklungshilfe Aufgaben, die eigentlich längst Afrikas Staaten übernehmen sollten. Die Entwicklungshilfe ist zur Dauersubvention verkommen. Sie wird konsumiert, nicht investiert."
ähnlich kritisch äussert sich JAMES SHIKWATI, der zu den wenigen marktliberalen afrikas gehört. seiner meinung nach geht der begriff 'ENTWICKLUNGSHILFE' am kern der sache vorbei.
"Wer einem anderen hilft, will die Lage des anderen verbessern. Diejenigen, die sogenannte Entwicklungshilfe leisten, verfolgen aber ihre eigenen Interessen. Es geht um Arbeitsplätze für Entwicklungshelfer, und es geht um politischen Einfluss und um Rohstoffe."
der westen müsse seine märkte endlich vollkommen für die afrikanischen produkte öffnen und ausserdem müssten die westlichen länder endlich die barrieren beseitigen, die sie gegen den aufbau von produktionsstätten in afrika errichtet haben (beispielsweise sind die zölle, die auf kaffeebohnen aus kenia erhoben werden, infolge der zolleskalation oft niedriger sind als die zölle auf gemahlenen kaffee).
"Die Botschaft an die Kenianer lautet: Produziert keine Endprodukte! Packt die Rohwaren in Säcke und liefert sie uns, und wir schicken euch gerne die Endprodukte. Diese Politik hemmt die wirtschaftliche Entwicklung, und sie behindert ausländische Investitionen hierzulande. Viele Afrikaner sehen es wie folgt: Wenn westliche Länder uns Hilfsgelder geben, verwenden sie den Profit, den sie zu Hause mit unseren Rohwaren erzielt haben."
quelle: WATARI MAATHAI - GREEN BELT MOVEMENT
ich bin keine expertin, aber ich kann weder den denkansatz von RAINER ERKENS, der mit seiner veröffentlichung unter dem dach der friedrich-naumann-stiftung und dem zitat des buches »Das Kapitalistische Manifest« " von Johan Norberg m.e. eindeutig darauf hinweist, welchem menschenbild er anhängt, noch den forderungen von JAMES SHIKWATI ganz anschliessen, auch wenn ich die von SHIKWATI genannten argumente eher nachvollziehen kann und er die abhängigkeitsstrukturen nicht nur auf unsere finanziellen unterstützungsleistungen bezieht.
wenn ich über die lebensumstände der menschen auf diesem kontinent höre, lese oder zu sehen bekomme - ich war noch nie selbst in afrika, kenne aber leute, die schon in diversen afrikanischen ländern waren - schwanke ich hin und her zwischen mitleid und wut und stelle immer wieder fest, dass ich keine ahnung habe, wie man diese missstände im grossen und ganzen abbauen könnte. für das grosse und ganze gelten m.e. aber auf jeden fall gedanken, die PETER NIGGLI im folgenden absatz äussert:
ZITAT PETER NIGGLI: "Nehmen wir nun an, die prinzipiellen Gegner der Hilfe könnten sich durchsetzen und Afrika erhielte künftig keinen Rappen Entwicklungshilfe mehr. Dann würden alle anderen Interventionen der Industrieländer weiterlaufen – die wirtschaftliche Bevormundung und Übervorteilung, die (auch pekuniäre) Pflege der Freundschaft mit den Machthabern, die Sicherung des Einflusses. Wachsen dürfte hingegen die „Sicherheitskooperation“ – um den afrikanischen Regierungen bei der Unterdrückung der Proteste der Bevölkerungen behilflich zu sein."
natürlich gibt es viele lösungsansätze, und wahrscheinlich ist, dass viele kleine tropfen, den grossen heissen stein zum abkühlen bringen. also kontrollierte finanzielle entwicklungshilfe als anschubfinanzierung zur selbsthilfe im sinn eines verselbständigten, unabhängigen afrikanischen kontinents; entwicklungshilfe, die allerdings nur mit einer eingehenden veränderung der weltweiten strukturen langfristig zu erfolgen führen kann. denn für eine ernsthafte armutsbekämpfung braucht es nicht nur finanzelle unterstützung sondern ökologisch-soziale reformen in der internationalen handels- und finanzpolitik sowie drastische reduktionen des ressourcenverbrauchs und der klimagasemissionen in den Industrieländern und den aufstrebenden entwicklungsökonomien. in diesem sinne sind wir alle entwicklungsbedürftig.
ZITAT WANGARI MAATHAI, friedensnobelpreisträgerin 2004 aus kenia: "Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen ihrerseits Entwicklungsziele gegen Armut definieren, massiv die Korruption bekämpfen, funktionierende öffentliche Sektoren aufbauen, die Menschenrechte beachten und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit verankern", sagte Maathai. Weltweite Armutsbekämpfung und globaler Umwelt- und Ressourcenschutz seien die effektivsten Strategien zur Vermeidung von Krisen und Konflikten."
quelle
eine tatsache, die experten zu unterschiedlichsten schlüssen kommen lässt. meinen die einen, dass es fatal wäre, dem kontinent NOCH MEHR entwicklungshilfe in form von finanzierungshilfen für unterschiedlichste projekte zukommen zu lassen, folgern die anderen, dass mit der finanziellen unterstützung bei weitem nicht das geleistet wurde, wozu sich die einzelnen geberländer verpflichtet hätten.
ZITAT RAINER ERKENS: "Ursprünglich sollte die Entwicklungshilfe den Ländern der Dritten Welt Investitionskapital zur Verfügung stellen, um im Sinne der viel beschworenen »Hilfe zur Selbsthilfe« einen sich selbst tragenden Aufschwung auszulösen. Doch nach wie vor werden aus der öffentlichen Entwicklungshilfe die laufenden Kosten afrikanischer Staatshaushalte bestritten. Nach wie vor finanziert Entwicklungshilfe Aufgaben, die eigentlich längst Afrikas Staaten übernehmen sollten. Die Entwicklungshilfe ist zur Dauersubvention verkommen. Sie wird konsumiert, nicht investiert."
ähnlich kritisch äussert sich JAMES SHIKWATI, der zu den wenigen marktliberalen afrikas gehört. seiner meinung nach geht der begriff 'ENTWICKLUNGSHILFE' am kern der sache vorbei.
"Wer einem anderen hilft, will die Lage des anderen verbessern. Diejenigen, die sogenannte Entwicklungshilfe leisten, verfolgen aber ihre eigenen Interessen. Es geht um Arbeitsplätze für Entwicklungshelfer, und es geht um politischen Einfluss und um Rohstoffe."
der westen müsse seine märkte endlich vollkommen für die afrikanischen produkte öffnen und ausserdem müssten die westlichen länder endlich die barrieren beseitigen, die sie gegen den aufbau von produktionsstätten in afrika errichtet haben (beispielsweise sind die zölle, die auf kaffeebohnen aus kenia erhoben werden, infolge der zolleskalation oft niedriger sind als die zölle auf gemahlenen kaffee).
"Die Botschaft an die Kenianer lautet: Produziert keine Endprodukte! Packt die Rohwaren in Säcke und liefert sie uns, und wir schicken euch gerne die Endprodukte. Diese Politik hemmt die wirtschaftliche Entwicklung, und sie behindert ausländische Investitionen hierzulande. Viele Afrikaner sehen es wie folgt: Wenn westliche Länder uns Hilfsgelder geben, verwenden sie den Profit, den sie zu Hause mit unseren Rohwaren erzielt haben."
quelle: WATARI MAATHAI - GREEN BELT MOVEMENT
ich bin keine expertin, aber ich kann weder den denkansatz von RAINER ERKENS, der mit seiner veröffentlichung unter dem dach der friedrich-naumann-stiftung und dem zitat des buches »Das Kapitalistische Manifest« " von Johan Norberg m.e. eindeutig darauf hinweist, welchem menschenbild er anhängt, noch den forderungen von JAMES SHIKWATI ganz anschliessen, auch wenn ich die von SHIKWATI genannten argumente eher nachvollziehen kann und er die abhängigkeitsstrukturen nicht nur auf unsere finanziellen unterstützungsleistungen bezieht.
wenn ich über die lebensumstände der menschen auf diesem kontinent höre, lese oder zu sehen bekomme - ich war noch nie selbst in afrika, kenne aber leute, die schon in diversen afrikanischen ländern waren - schwanke ich hin und her zwischen mitleid und wut und stelle immer wieder fest, dass ich keine ahnung habe, wie man diese missstände im grossen und ganzen abbauen könnte. für das grosse und ganze gelten m.e. aber auf jeden fall gedanken, die PETER NIGGLI im folgenden absatz äussert:
ZITAT PETER NIGGLI: "Nehmen wir nun an, die prinzipiellen Gegner der Hilfe könnten sich durchsetzen und Afrika erhielte künftig keinen Rappen Entwicklungshilfe mehr. Dann würden alle anderen Interventionen der Industrieländer weiterlaufen – die wirtschaftliche Bevormundung und Übervorteilung, die (auch pekuniäre) Pflege der Freundschaft mit den Machthabern, die Sicherung des Einflusses. Wachsen dürfte hingegen die „Sicherheitskooperation“ – um den afrikanischen Regierungen bei der Unterdrückung der Proteste der Bevölkerungen behilflich zu sein."
natürlich gibt es viele lösungsansätze, und wahrscheinlich ist, dass viele kleine tropfen, den grossen heissen stein zum abkühlen bringen. also kontrollierte finanzielle entwicklungshilfe als anschubfinanzierung zur selbsthilfe im sinn eines verselbständigten, unabhängigen afrikanischen kontinents; entwicklungshilfe, die allerdings nur mit einer eingehenden veränderung der weltweiten strukturen langfristig zu erfolgen führen kann. denn für eine ernsthafte armutsbekämpfung braucht es nicht nur finanzelle unterstützung sondern ökologisch-soziale reformen in der internationalen handels- und finanzpolitik sowie drastische reduktionen des ressourcenverbrauchs und der klimagasemissionen in den Industrieländern und den aufstrebenden entwicklungsökonomien. in diesem sinne sind wir alle entwicklungsbedürftig.
ZITAT WANGARI MAATHAI, friedensnobelpreisträgerin 2004 aus kenia: "Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen ihrerseits Entwicklungsziele gegen Armut definieren, massiv die Korruption bekämpfen, funktionierende öffentliche Sektoren aufbauen, die Menschenrechte beachten und Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit verankern", sagte Maathai. Weltweite Armutsbekämpfung und globaler Umwelt- und Ressourcenschutz seien die effektivsten Strategien zur Vermeidung von Krisen und Konflikten."
quelle
wildwuchs - 1. Jul, 11:13
Saludos Sirena