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gratwanderung....

es war mal wieder höchste zeit für einen film. gestern abend hab ich mir dann 'DANCER IN THE DARK' angeschaut. ein film, in dem die unschuld, sowas wie gerechtigkeit und wahrheit der todesstrafe zum opfer fallen. nicht auf der strecke bleiben das mitgefühl und die liebe - nur richten sie gegen den strick nicht viel aus. damit ist der film fast religiös, wenn es denn eine religion ohne gott gibt.
Lars von Trier in der Zeit 39/2000: "Wenn man an ein göttliches Prinzip glaubt, dann muss man auch an die Glocken im Himmel glauben. Und wenn man an die Geschichte von ‚Dancer in the Dark’ glaubt, dann muss man auch an ihr Ende glauben. Schon bevor ich geglaubt habe, religiös zu sein, habe ich es als billig empfunden, wie die religiöse Überlieferung nach Gutdünken aufgeweicht wurde. Plötzlich sollte man den Garten Eden nur noch metaphorisch verstehen – weil ein Wissenschaftler wie Darwin eine andere Theorie über die Entstehung der Arten hatte. Wenn man sich für religiös hält, warum glaubt man dann nicht an den Garten Eden und daran, dass die Frau aus der Rippe des Mannes gemacht wurde? Man sollte zu seinen Überzeugungen stehen - und ihnen bis ans Ende folgen."
krasser als in dem film DANCER IN THE DARK könnten gegensätze nicht miteinander verbunden werden. LARS VON TRIER "mischt hier den dänischen Dogma-Film mit Stilmitteln US-amerikanischer Musicals der 1950er und 1960er Jahre" (wikipedia) auf. zitternde, blasse bilder wechseln mit farbenfrohen tanzszenen. das tanzen und die musik werden zum anker für das lebendige, für die hoffnung, für ein immer wieder zäh errungenes TROTZDEM, eine kraft, die der hauptdarstellerin schwierige situationen an-GEHEN hilft. der film hat kein happy-end, weder für die hauptdarstellerin noch thematisch über den film hinausreichend. "Björk gab in dem Film ihr Schauspiel-Debüt. Jedoch erklärte sie, wegen der schwierigen Zusammenarbeit mit Lars von Trier in Zukunft keine Filme mehr drehen zu wollen" (wikiped).
dancerbjoerk
ich hab noch nie was von björk gesehen. irgendwann hatte ich mir mal eine cd ausgeliehen. mit dieser konnte ich nicht recht viel anfangen. zu stammelig, zu kindlich, zu wenig ausdrucksstark, zu jammerig schien mir die musik, der gesang. ich frag mich, ob die figur der selma schon in ihrem entwurf so angelegt war oder ob sie dieses geheimnisvolle, unergründliche erst durch die verkörperung der rolle durch björk bekommen hat. jedenfalls beeindruckend, auch wenn es in der Kritik von Rüdiger Suchsland heisst: ...Frau einmal mehr als Hysterikerin und schöne Leiche, außerdem eine behinderte Mutter (Natur!), auch noch Ausländerin, die in ihrer Person also all jene sentimentalen Affekte vereint, auf die die kunstduseligen Bildungsbürger in Europas Städten am liebsten hereinfallen. Und Björk, die so gut ist, "gerade weil sie keine Schauspiel-Ausbildung hat" ...... durch die tanzszenen sackt die musik jedenfalls nicht ab. eine gute kombination von musik und bildern - auch, wenn ich manche tanzszenen zu lang fand - da konnte ich dann wenigstens, ohne auf pause zu drücken mal einen tee holen oder taschentücher. der film geht stellenweise schon ziemlich unter die haut, ausweg lässt er keinen.
Lars von Trier in „Die Zeit“ 39/2000: „Es ist einerseits gut, eine Idee zu verfolgen, die man für bedeutender hält als das eigene Leben – sonst wäre es eine arme Idee. Andererseits betrügt man sich dabei mit dem Gedanken, dass es überhaupt etwas gibt, das größer ist als das eigene Leben – denn das wissen wir nicht. Man kann sich natürlich sagen: Jeder muss sterben; dann ist es besser, für eine Idee zu sterben als ohne. Aber meine Filme urteilen nicht. Opfergeschichten sind Klischeegeschichten. In der Bibel sind es zugleich sehr gute Geschichten. Es hat mich interessiert, sie für meine Frauenfiguren aufzugreifen.“
einmal mehr die frage wo das helle für eine person aufhört, wo und womit das dunkel anfängt und nicht zuletzt, wer das recht hat, jemanden der 'ewigen dunkelheit' auszuliefern.... die frage nach recht und unrecht, was menschlichkeit ist und wie angemessen und 'sinnvoll' sowas wie die todesstrafe ist. wer augen hat zu sehen, der sehe.... wer sieht was.... und.... man sieht nur mit dem herzen gut.... nur, wer ist man.... und, was gibts überhaupt zu sehen?

They say, it's the last song
they don't know us you see,
it's only the last song,
if we let it be.

VON TRIER im Zeit-Interview: "Neulich nach dem Kirchgang war ich wieder sehr unzufrieden. Jeder Text, den wir hörten, handelte davon, wie demütig man als menschliches Wesen sein soll. Das ist doch lächerlich. Natürlich ist man demütig - der Schöpfung gegenüber muss man einfach Demut empfinden. Aber dass Demut die zentrale kirchliche Erfahrung sein soll, halte ich für Unsinn. Wenn es einen großen Schöpfer gibt, dann müssten ihm doch starke, schöpferische Persönlichkeiten am liebsten sein und nicht demütige Menschlein, die nur vor der Schöpfung in die Knie gehen."
mars (Gast) - 16. Aug, 11:17

religiöser beistand eines filmes?

hätte ich jetzt noch religion und würde heuer erst das maturajahr betretten würde ich wohl bitten diesen film in religion anzuschauen, kritik zu spüren. aber es gibt doch mehrere filme wie death man walking, und auch dieser lässt die Religion nicht unbeschrenkt, jedenfalls mach dazu ein beitrag, hab ja genug darüber gelernt in Englisch

mars (Gast) - 18. Aug, 14:24

hm

du hast schon recht, man muss zuerst überlegen vor man solche gedanken fällt, aber wenn man jemanden kennt der so etwas zugestoßen ist, und sieht wie er einige jahre vor sich hinvegitiert, das einstige strahlen der augen verschwunden ist und man nach jahren des zurückziehen sich aufeinmal outet, mit dem geschehene um es zu verarbeiten! andere wiederum werden selbst zum täter und missbrauchsdelikte werden eindeutig zu schwach bestraft, den diese töten die seele jenes menschen ab! so ist meine meinung!

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