liebe unter kannibalen....
elisabeth taylor hat mal gesagt: ich töte ihn, wenn er mir untreu ist....und mit 'ihn' meinte sie nicht einen zufälligen passanten, sondern ihren geliebten ehemann! "elisabeth taylor ist eine sehr gefährliche person. sie ist eine potentielle mörderin. eine mörderin auf freiem fuss...", aber nicht nur hollywood, nein, unser ganzes abendländisches ideal von der 'grossen, echten und einzigen' liebe macht uns zu potenziellen mördern und kannibalen. "daran ist glaube ich, aristoteles schuld", schreibt Suzanne Brogger in ihrem Buch, 'Monogamie - der Kannibalismus unserer Zeit'....und weiter.... aristoteles hätte "wahrscheinlich damit angefangen, die logischen prinzipien abendländischen denkens zu verbreiten"...unter anderem den identitätssatz, der besagt: "es ist unmöglich für ein gegebenes phänomen, zu einer gegebenen zeit einem gegebenen phänomen zu gehören und gleichzeitig nicht zu gehören."
(ich weiss nicht, ob suzanne brogger den aristoteles'schen identitätssatz richtig interpretiert - wäre zu diskutieren, spielt aber in diesem zusammenhang keine so grosse rolle, da sich der mainstream so gut wie gar nicht mit der bedeutung philosophischer fragestellungen auseinandersetzt sondern nach den gesetzen des marktes funktioniert!!!)
"Suzanne Brogger schildert aggressiv, aufmüpfig und mit Witz aus eigenen Erfahrungen, was ihr zum Thema Liebe einfällt. Sie analysiert nicht nur die Beziehungen zwischen Mann und Frau, sondern das Problematische an der Liebe überhaupt, die zu leicht ausschließlich ist, die Besitzansprüche stellt, den anderen überfordert und entpersönlicht. Sie greift das Thema Inzest auf, stellt Homosexualität, Bisexualität und Transvestitentum zur Diskussion und warnt vor der erdrückenden Elternliebe in unseren Ein-Kind-Familien. Ihr Buch ist eine Provokation, aber auch ein Aufruf zur Offenheit, zum wahrhaftigen Umgang miteinander ohne einengende Regeln und Tabus und verlangt viel Mut."
auf die liebe bezogen herrscht die logik, dass man jeweils nur eine person lieben könne. wenn er/sie mich liebt, kann er/sie nicht noch jemanden anderen lieben. komischerweise heisst es: du sollst deinen nächsten lieben......aber es scheint verschiedene lieben zu geben. liebe deinen nächsten, aber nicht zuviel.....wehe, du drückst deine liebe mit deinem körper aus, dann liebst du nicht mehr, nein, dann bist du mir untreu und ....dann 'töte' ich dich. die eine liebe schliesst andere lieben aus, mehr noch, die eine liebe hat einen alle anderen ausschliessenden ein-personen-gültigkeitsanspruch (auch wenn die steigenden scheidungszahlen dagegensprechen), beinhaltet zudem die zunehmende trennung von sex und liebe. begehren wird damit 'objektgerichtet'. man "huldigt dem dualismus zwischen körper und seele, dem gegensatz zwischen agape und eros", nur dass es mittlerweile völlig überflüssig ist, "das verhältnis zu anderen menschen nach dem genitalen gesichtspunkt einzurichten", da "es nicht länger darum geht, die erde so schnell wie möglich zu bevölkern." solange die liebe ein warenaustausch zwischen automaten, ein umschlag von persönlichkeitslagern, solange die letzte hoffnung ein fairer handel ist, kann die gesellschaft funktionieren. wären die leute jedoch verliebt, würden sie den akkord nicht schaffen. vor allem würden sie in ihren wildesten phantasien nicht verstehen, warum - oder wozu?
(ich weiss nicht, ob suzanne brogger den aristoteles'schen identitätssatz richtig interpretiert - wäre zu diskutieren, spielt aber in diesem zusammenhang keine so grosse rolle, da sich der mainstream so gut wie gar nicht mit der bedeutung philosophischer fragestellungen auseinandersetzt sondern nach den gesetzen des marktes funktioniert!!!)
"Suzanne Brogger schildert aggressiv, aufmüpfig und mit Witz aus eigenen Erfahrungen, was ihr zum Thema Liebe einfällt. Sie analysiert nicht nur die Beziehungen zwischen Mann und Frau, sondern das Problematische an der Liebe überhaupt, die zu leicht ausschließlich ist, die Besitzansprüche stellt, den anderen überfordert und entpersönlicht. Sie greift das Thema Inzest auf, stellt Homosexualität, Bisexualität und Transvestitentum zur Diskussion und warnt vor der erdrückenden Elternliebe in unseren Ein-Kind-Familien. Ihr Buch ist eine Provokation, aber auch ein Aufruf zur Offenheit, zum wahrhaftigen Umgang miteinander ohne einengende Regeln und Tabus und verlangt viel Mut."
auf die liebe bezogen herrscht die logik, dass man jeweils nur eine person lieben könne. wenn er/sie mich liebt, kann er/sie nicht noch jemanden anderen lieben. komischerweise heisst es: du sollst deinen nächsten lieben......aber es scheint verschiedene lieben zu geben. liebe deinen nächsten, aber nicht zuviel.....wehe, du drückst deine liebe mit deinem körper aus, dann liebst du nicht mehr, nein, dann bist du mir untreu und ....dann 'töte' ich dich. die eine liebe schliesst andere lieben aus, mehr noch, die eine liebe hat einen alle anderen ausschliessenden ein-personen-gültigkeitsanspruch (auch wenn die steigenden scheidungszahlen dagegensprechen), beinhaltet zudem die zunehmende trennung von sex und liebe. begehren wird damit 'objektgerichtet'. man "huldigt dem dualismus zwischen körper und seele, dem gegensatz zwischen agape und eros", nur dass es mittlerweile völlig überflüssig ist, "das verhältnis zu anderen menschen nach dem genitalen gesichtspunkt einzurichten", da "es nicht länger darum geht, die erde so schnell wie möglich zu bevölkern." solange die liebe ein warenaustausch zwischen automaten, ein umschlag von persönlichkeitslagern, solange die letzte hoffnung ein fairer handel ist, kann die gesellschaft funktionieren. wären die leute jedoch verliebt, würden sie den akkord nicht schaffen. vor allem würden sie in ihren wildesten phantasien nicht verstehen, warum - oder wozu?
wildwuchs - 16. Jul, 12:20
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